Berufliche Orientierung

Was kann ich schon – und was will ich noch lernen?

Welche Arbeit kann ich? Ist eine Werkstatt für mich richtig – kann oder will ich auf den Allgemeinen Arbeitsmarkt? Solche Fragen stellen sich viele Menschen mit Beeinträchtigung irgendwann einmal. Oft zusammen mit Eltern, Lehrern oder Arbeitsvermittlern. Wir helfen, die Fragen zu beantworten. Eine gute Arbeit für jeden zu finden, ist unser wichtigstes Ziel. Dazu gehört, Menschen in ihrer Berufsbiografie dauerhaft zu fördern. Immer wieder zu fragen: Passt das Umfeld noch zum Menschen?

Berufsorientierung in der Schule

Die Schulen des Gemeinschaftswerks bereiten ihre Schüler auf eine berufliche Tätigkeit vor: Ab der Oberstufe findet für die Jungen und Mädchen ein berufsvorbereitender Unterricht in Theorie und Praxis statt. Die Schüler absolvieren im Lauf der Jahre mehrere Praktika. Nach Abschluss der Schule arbeiten die Schüler in der Werkstatt, einem Integrationsbetrieb oder auch auf dem Allgemeinen Arbeitsmarkt. Schüler mit schwerster Behinderung bereiten wir auf den Übergang in eine Tagesförderstätte vor.

Damit der Übergang von der Schule auf den Allgemeinen Arbeitsmarkt gut gelingt, kooperieren wir mit dem Integrationsfachdienst (IFD). Dieser führt bei Bedarf ein vertiefendes Berufsvorbereitungstraining durch.

Erste Schritte in der Werkstatt

Alle, die neu in eine Werkstatt kommen, durchlaufen eine dreimonatige Orientierungszeit (das Eingangsverfahren). Die neuen Beschäftigten entwickeln berufliche Ziele und Perspektiven. Gemeinsam erarbeiten wir ein Kompetenz- und Interessenprofil.

Dann folgt der Berufsbildungsbereich (BBB). Er dauert in der Regel zwei Jahre und orientiert sich in seinem Aufbau an dem einer Berufsausbildung. Ziel ist es, den Beschäftigten im Anschluss einen passenden Arbeitsplatz anbieten zu können. Der Schwerpunkt des Berufsbildungsbereichs kann in zahlreichen Arbeitsfeldern liegen: Montage, Textilreinigung, Gartenpflege, Holzverarbeitung, Büro, Hauswirtschaft, Gastronomie und vieles mehr. Die Inhalte sind in Rahmenplänen festgelegt und orientieren sich an allgemein gültigen Helferausbildungen. Gelernt wird auf unterschiedlichen Niveaustufen – so wie es den Fähigkeiten des jeweils Lernenden entspricht.

Die Teilnehmer lernen in dieser Zeit die Betriebe des Gemeinschaftswerks kennen. Sie werden in Bezug auf ihren künftigen Arbeitsplatz und das jeweilige Berufsfeld qualifiziert. Bildung und Qualifizierung bedeutet im Gemeinschaftswerk aber immer auch, die Persönlichkeit jedes Einzelnen zu stärken. Mögliche Lerninhalte sind:

  • Arbeitsregeln kennen
  • Mit Geld umgehen
  • Sicher zur Arbeit kommen
  • Eine gute Selbsteinschätzung

Berufsbildung für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung

Die Blieskasteler Werkstätten arbeiten mit einem sogenannten „integrierten Berufsbildungsbereich“: Die Teilnehmer arbeiten gemeinsam mit den bereits ausgebildeten Beschäftigten in den Werkstätten. So lernen sie über das praktische Tun. Die Ausbildungsbereiche sind Bürokommunikation, Montage / Verpackung, Hauswirtschaft und Hausservice. Nach erfolgreichem Bestehen erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat, in dem die Ausbildungsbereiche dokumentiert sind.

Der Berufsbildungsbereich unserer Werkstätten ist nach der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV) zertifiziert.


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